Vortragsprogramm

Grün gewinnt – eine Wahlanalyse

Der Sieg der Grünen bei der Europa-Wahl war ebenso überraschend wie überwältigend. Dabei hatten sie noch bis vor kurzem durch ihr Image als Verbotspartei wenig Ansehen und Zustimmung in der Bevölkerung. Ist das nun nur eine einmalige Erscheinung wie seinerzeit die Piraten oder offenbaren sich da tiefere Veränderungen in der Gesellschaft?

Dass die SPD Opfer einer solchen Entwicklung sein würde, überraschte nach den schlechten Ergebnissen der vergangenen Jahre kaum noch jemanden. Nun scheint aber auch die CDU in einen Abwärtssog geraten zu sein, der in diesem Ausmaß nicht erwartet worden war.

Weshalb verlieren CDU und SPD den Zugriff auf ihre bisherige Stammwählerschaft? Was haben Grüne, aber auch die AfD ihnen voraus? Und welche Möglichkeiten eröffnen sich durch diese Veränderungen für die linken Kräfte? Wie muss darauf reagiert werden?


Venezuela im Zentrum globaler Konflikte

Mit Unterstützung der Westlichen Wertegemeinschaft hatte sich zu Beginn dieses Jahres Juan Guaido selbst zum Interimspräsidenten in Venezuela ernannt. Damit hatte er Maduro und den venezolanischen Staat zum Machtkampf herausgefordert. Aber die Erwartungen, die in Guaido gesetzt wurden, konnte er bisher nicht erfüllen. Seine großen Prophezeiungen endeten in Niederlagen.

Das wirft die Pläne der Westlichen Wertegemeinschaft zurück, wird sie aber vermutlich nicht stoppen. Denn es geht in Venezuela um mehr als nur die Absetzung eines unbequemen Staatschefs. Hier treffen globale Entwicklungen aufeinander, an denen die derzeit entscheidenden Kräfte mit ihren unterschiedlichen Interessen beteiligt sind: die USA, Russland, China und die EU.


Grenzen des Regime-Change

Regime Change zielt auf einen Systemwechsel, der das politische System eines Staates stärker an den Interessen des Westens ausrichten soll. Nach dem Ende der Sowjetunion vollzog sich dieser Wandel in vielen Ländern des ehemaligen Ostblock anfangs weitgehend friedlich.

Wo die friedlichen Mittel jedoch nicht zum Erfolg führten, kamen robustere Methoden zum Einsatz: Sanktionen, Farben-Revolutionen, militärische Interventionen.

Vordergründig ging es dabei um die Verteidigung von Menschen- und Freiheitsrechten. Was in Libyen noch zum Erfolg führte, gelang in Syrien nicht mehr, und in Afghanistan scheint sich die alten Verhältnisse wieder herzustellen.

Was sind die Hintergründe für das zunehmende Versagen des westlichen Konzepts, Systemwechsel in anderen Gesellschaften zur Durchsetzung eigener Interessen herbei zu führen?


Neustart der Friedensbewegung

Weltweit nehmen die Konflikte zu. Die NATO rückt immer näher an Moskau heran und vermindert dadurch die Vorwarnzeiten. Die Gefahr von vorschnellen Entscheidungen wächst.

Durch sogenannte humanitäre Interventionen hat der Westen die Stabilität in vielen Regionen der Welt untergraben und Konflikte verschärft. Die Konfrontation zwischen den USA und dem Iran trägt in sich das Potential, den Nahen Osten in einen Krieg zu reißen, von dessen Auswirkungen Europa nicht verschont bleiben dürfte.

All dem steht die Friedensbewegung hilflos gegenüber und ergeht sich in Ritualen, die aus den 1980er Jahren stammen. Sie hat kaum noch Einfluss auf die Bevölkerung. Eine Mobilisierung breiterer Massen gelingt ihr nicht mehr. Aber ohne deren aktive Beteiligung wird die Kriegsgefahr nicht zu bannen sein.

Wie kann die Friedensbewegung wieder die Initiative und damit die Bedeutung zurückgewinnen, die sie in früheren Jahren einmal hatte und die zur Abwendung der Kriegsgefahr notwendig sind?


Angst ums Geld

Noch bis vor wenigen Jahren galt Inflation als die größte Gefahr für die Stabilität des Geldes. Als die EZB die Märkte mit Geld flutete, sagten viele Wirtschaftswissenschaftler eine Hyperinflation voraus. Diese ist nicht eingetreten und entgegen den bisher vertretenen Theorien fallen Inflationsraten und Zinsen sogar.

Seit kurzem sorgen sich nun Bürger und Wissenschaftler um den Wert des Geldes wegen der Geldschöpfung durch Noten- und Privatbanken. Sie behaupten, Geld werde aus dem Nichts geschaffen und habe deshalb keinen Gegenwert.

Die Verunsicherung, die durch die unterschiedlichen Theorien entstehen, kann nicht beseitigt werden durch weitere Theorien. Sie stiften nur Verwirrung. Einzig die materialistische Analyse und Orientierung an der Wirklichkeit schaffen Klarheit darüber, wie neues Geld tatsächlich entsteht und welche Gefahren von der Geldschöpfung ausgehen.


Zukunft Sozialismus

Ist mit dem Untergang der Sowjetunion auch der Sozialismus erledigt?

Wie der Kapitalismus so unterliegt auch der Sozialismus einer Entwicklung, die verschiedene Formen dieser Gesellschaftsordnung hervorbringt. So ist der Manchester-Kapitalismus des 19. Jahrhunderts ist nicht mehr zu vergleichen mit dem heutigen.

War der Untergang des sowjetischen der Beweis der Unfähigkeit des Sozialismus überhaupt, wie seine Gegner behaupten? Oder handelte es sich dabei um eine frühe Form wie auch die Pariser Kommune zuvor, die noch nicht stark genug, noch nicht entwickelt genung waren, um sich dauerhaft durchzusetzen?

Welche Bedingungen lagen vor, denen die untergegangenen Formen sozialistischer Gesellschaftsordnung noch nicht gewachsen waren, und welche sind aus marxistischer Sicht Voraussetzung für ihre Neubildung?



Zum Ablauf 

Die Vorträge werden in kurzen einprägsamen Sätzen gehalten und dauern in der Regel nicht länger als dreißig Minuten, sodass die  Teilnehmer in ihrer Konzentrationsfähigkeit nicht überfordert werden

Es soll anschließend die Möglichkeit einer ausführlichen Diskussion bestehen zur Vertiefung des Themas. Es wird nicht sinnvoll angesehen, dass der Referent seine Kompetenz durch mehrseitige Texte versucht, unter Beweis zu stellen. Sie erweist sich vielmehr in der Diskussion.