Und immer droht der Dritte Weltkrieg

Die Spannungen zwischen dem Westen und Russland sowie dem Westen und China wachsen. Besonders in Osteuropa ist die NATO wieder sehr rührig, was aber die Meinungsmacher hierzulande nur als Reaktion auf Russlands Handeln darzustellen versuchen. Hilflos stehen Linke und Friedensbewegung am Spielfeldrand und beschwören mal wieder den Dritten Weltkrieg.

Am 30.11. 2021 veröffentlichte die Linke Zeitung einen Artikel über die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China.

Im folgenden soll die Diskussion zu diesem Thema dargestellt werden. Dabei wird der inflationäre Umgang mit den Dritte-Weltkriegs-Prophezeiungen kritisiert. Bei der Ernsthaftigkeit des Themas sollte nicht Rechthaberei und Selbstdarstellung im Vordergrund stehen sondern das Ringen um Erkenntnis, wie mit den zunehmenden Spannungen umgegangen werden kann, umgegangen werden sollte. Was können Linke und Friedensbewegung trotz ihrer SChwäche dazu beitragen, eine Eskalation der Entwicklung zu behindern?

Kommentar zum Artikel:

Nirgendwo werden so viele Kriege geführt, ausgerufen und prophezeit wie an den Stammtischen und den Foren derer, die doch immer wieder vorgeben, gegen den Krieg zu sein. Ruft man auf der hiesigen Seite [Linke Zeitung] den Suchbegriff „dritter Weltkrieg“ auf, so werden 479 Funde angezeigt. Aber trotz aller Prophezeiungen der Allwissenden und Seher dreht sie sich immer noch, unsere ERde, trotz der nimmermüden Einsichten der Glaskugel-Leser und Kaffeesatz-Analysten. Trotzdem werden sie nicht müde, den Dritten Weltkrieg an die Wand zu malen. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, dass manche Linke ( was immer das heute auch sein mag) ihn nahezu herbeisehnen, um endlich recht gehabt zu haben.
Wie oft in meinen fast 70 Jahren wurden mir schon präzise Datumsangaben gemacht, wann die Sonne zum letzten Mal aufgegangen sein soll. Fällt Euch das denn nicht selber auf, dass ihr immer daneben gelegen habt. Gott sei Dank, sage ich da nur, obwohl ich kein gläubiger Mensch bin.
Trotzdem bitte ich den lieben Gott manchmal, doch endlich diesen Propheten den Gefallen zu tun und den Krieg ausbrechen zu lassen, den sie offensichtlich gar nicht erwarten können. Bitte, lieber Gott, mach dem ganzen endlich ein Ende. Schenk ihnen diesen Krieg, den sie seit Jahrzehnten für unausweichlich halten, damit endlich Ruhe ist mit dieser 3.-Weltkriegs-Schwadroniererei.
Ist euch denn noch nie aufgefallen, dass Ihr damit bei den normalen Menschen überhaupt keinen Anklang findet. Sie werden Euch nicht folgen, auch wenn Ihr die 3.-Weltkriegs-Leier immer schneller dreht. Sie werden sich nicht von EUCH in eine Welt führen lassen, die IHR für eine bessere Welt haltet. Nicht dass sie gegen eine bessere Welt wären! Nein, die Welt ist in einem erbärmlichen Zustand. Das wissen die meisten Menschen. Nur, sie wissen aber auch, dass IHR nicht die Leute seid, die sie besser machen werden. Und deshalb folgen sie Euch nicht, ganz abgesehen davon, dass die Propheten des Untergangs gar keinen Plan haben, wie sie die Menschen in eine bessere Welt führen wollen.

Gott sei Dank scheinen sogar im kriegsgeilen Washington immer noch Menschen zu sitzen mit mehr Realitätssinn als auf den linken Foren. Wenn Washington diesen Krieg, den viele Linke??? für so unausweichlich halten, wirklich im Sinn hätte, hätte man schon Gelegenkeiten genug gehabt, ihn vom Zaun zu brechen. Aber auch die Kriegsgeilsten in Washington – und ich bestreite nicht, dass die Amis kriegslüstern sind – aber selbst diese haben immer noch soviel Grips im Kopf, dass sie genau wissen, dass sie als zweite sterben werden. Und selbst wenn einige diesen Krieg überleben sollten, kann keiner sich sicher sein, zu diesen wenigen Überlebenden zu gehören. Das wissen die Atomwaffen-Staaten. Anscheinend wollen aber die Linken hierzulande nichts davon wissen. Sie schwadronieren lieber vom dritten Weltkrieg, anstatt die wirklichen Kräfteverhältnisse auf der Welt zu analysieren.


Die Kräfte des Westens schwinden. Er konnte in den 1970er Jahren den Krieg in Indochina nicht gewinnen trotz seiner gewaltigen militärischen und technischen Überlegenheit. Im Jahre 2021 musste der Westen nach 20 Jahren Krieg aus Afghanistan abziehen. Nicht nur dass er den Krieg nicht gewinnen konnte. Er war nicht einmal mehr in der Lage, einen Krieg zu führen, wie er ihn noch in den 1970er in Indochina geführt hatte. Der Westen kann zwar Krieg führen mit Drohnen aus sicheren Bunkern in den USA. Aber er ist nicht mehr in der Lage, im eigenen Land Truppen auszuheben für einen solch umfassenden Krieg. Die Staaten des Westen können sich auf die eigene Bevölkerung nicht mehr verlassen. Der Westen kann nur noch auf Berufsheere setzen, nicht mehr auf eine allgemeine Wehrpflicht, die notwendig wäre, um beispielsweise einen konventionellen Krieg am Boden zu führen. Da reichen die Truppen nicht einmal für solche zurückgebliebenen Staaten wie Afghanistan, geschweige denn gegen ebenbürtige Gegner wie Russland oder gar China.

Die Chinesen lassen die westlichen Staaten vor der eigenen Küste partroullieren. Das tut ihnen nicht weh, aber für den Westen bedeutet das viel Aufwand für wenig ERfolg. Denn letztlich ist der Westen wirtschaftlich auf China angewiesen. Auch wenn das den westlichen Bürgern so nicht gesagt wird. Vieles von dem, was der Westen aufgrund der Pandemie selbst nicht mehr herstellen kann oder nur unter erheblichen Mehrkosten, kommt aus China. Der Handel Chinas mit dem Westen wächst und hat den Stand vor der Pandemie längst wieder überschritten, wohingegen das Wirtschaftsvolumen des Westens den Stand vor der Pandemie noch lange nicht erreicht hat. Ohne China läuft im Westen nicht mehr viel. Das wissen die Chinesen, nur die deutschen Linken??? kennen sich mit so was nicht aus. Sie schwadronieren lieber über den dritten Weltkrieg.

Kommentar von LInke Zeitung dazu:

„Ruft man auf der hiesigen Seite den Suchbegriff „dritter Weltkrieg“ auf, so werden 479 Funde angezeigt.“
Das ist eine freche Lüge. Tatsächlich gibt es 9 Treffer – im Zeitraum von 6 Jahren.
https://linkezeitung.de//?s=%22dritter+Weltkrieg%22

2. Kommentar

Ist das alles, was für Euch an dem Thema wichtig ist? Ich weiß nicht, was Eure Suchfunktion an kryptischen Algorithmen in sich trägt, aber ich habs noch mal getestet. Es bleibt bei 479. Ich muss wohl einen Fehler eingestehen: Ich hatte nicht „dritter Weltkrieg“ eingegeben sondern „dritte Weltkrieg“.Aber auf 9 Treffer komme ich dabei nicht. Nun, es sei Euch geschenkt. Ihr habt Recht, Denn nur darum scheint es ja zu gehen, nicht um die Einsicht und Erkenntnis, dass mit dem Dritte-Weltkriegs-Geschwurbel die Menschen außerhalb der „linken“ Biotope und Reservate nicht zu erreichen sind.


Es glaubt keiner mehr an den Dritten WK, kaum noch jemand hat Angst davor. In den Umfragen über die Lebenslage der Menschen hierzulande taucht er schon gar nicht mehr auf als ein Thema, von dem sich Menschen geängstigt fühlen. Da haben ganz andere die Nase vorne wie z.B. der Qautsch vom Klimawandel. Das aber ist gerade das Gefährliche in der derzeitigen Lage. Denn in den zunehmenden Spannungen zwischen dem Westen und Russland oder dem Westen und China besteht immer die Gefahr, dass er mehr oder weniger aus Versehen ausbricht.
Aber dieses inflationäre Dritte-Weltkriegs-Gerede irgendwelcher Pseudolinken oder anderer Weltenerklärer hat die meisten Menschen so weit abgestumpft, dass sie deren Untergangs-Menetekel nicht mehr ernst nehmen können. Wenn bei jeder Krise irgendwelche Kaffeesatzleser wieder den globalen Untergang an die Wand malen, nimmt das spätestens nach dem zehnten Weltuntergang niemand mehr ernst. Das ist die aktuelle Lage der Linken und auch der Friedensbewegung. Beide werden nicht mehr ernst genommen. Die Warnungen vor dem Weltuntergang werden mittlerweile als Folklore angesehen, die nicht fehlen darf wie das Amen nach dem Gebet.


Die ständigen Warnungen vor dem Weltuntergang aus den linken Betstuben und Hinterbänken ist Eingständnis der eigenen Hilflosigkeit. Denn außer den dunkelsten Warnungen hat die sogenannte Linke nichts, was einen Ausweg anbietet. Sie verunsichert die Menschen, ohne ihnen einen Weg aus der Situation aufzeigen zu können. Das Ignorieren der Warnungen ist dann nichts weiter als ein eigentlich vernünftiger Selbstschutz der Gewarnten. Wieso sollen sie vor der Gefahr hocken wie das Kaninchen vor der Schlange? Dann doch lieber so tun, als wäre die Schlange nicht da, das Leben genießen und hoffen, dass das alles gut geht.
Nun kommt sicherlich wieder der Einwand mit Forderungen wie „Deutschland raus aus der NATO“. Angesichts der Kräfteverhältnisse und der Stimmung in der Bevölkerung sind solche Forderungen wohlfeil und lächerlich. Sie verschaffen aller höchstens den Fordernden ein angenehmes Gefühl in den Eingeweiden. Das ist aber auch schon alles. Da will sonst niemand raus aus der NATO außer vielleicht einem unbedeutenden Rest von jenen, die schon in den 1980er Jahren raus wollten. Dabei gehört heute ein großer Teil der Kriegsgegner von damals selbst zu den heißtesten Verfechtern der NATO-Mitgliedschaft, siehe die Oliv-Grünen. Die würden doch heute lieber als morgen China und Russland plattmachen – natürlich nur im Interesse höherer Werte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte. Also im Sinne der eigenen Menschenrechte, nicht der der Russen und Chinesen, die dann zwangsläufig in Gras beißén müssten bei der Durchsetzung von Menschenrechten, also den richtigen Menschenrechten, d.h. den demokratischen, oliv-grünen Menschenrechten. WEr also soll den Austritt Deutschlands aus der NATO erzwingen? Zogen unserer Vorfahren noch gegen Russland im Bewusstsein der Überlegenheit der eigenen Rasse, so machen es die Urenkel heute im Bewusstsein der Überlegenheit der eigenen WErte. Überlegenheit war bei Vorfahren und Urnekeln Antrieb und Rechtfertigung für ihr kriegsbereites Denken.

WEr also soll den NATO-Austritt erzwingen? Die paar Friedensaktivisten im Rentenalter, die doch eigentlich lieber zu Hause auf dem Sofa die Rente verfrühstücken und dabei vor ihren Enkeln von ihren Kämpfen gegen das SChweinesystem prahlen? Volksabstimmung? Dann können wir doch auch eine Volksabstimmung gegen den Kapitalismus machen.
Also wenn hier über die Gefahren eines Dritten WK diksutiert werden soll, dann macht es keinen Sinn, diese Gefahr in immer düstereren Farben an die Wand zu malen oder bei jeder unpassenden Gelegenheit wieder aufs Tablett zu bringen. Dann sollten wir ernsthaft darüber diskustieren, wie die Lage aussieht, wie die Kräfteverhältnisse sich darstellen und wie diese Kräfteverhältnisse verändert werden können, damit die wachsende GEfahr gemindert werden kann. Das verlangt aber ernsthaftes Interesse an Erkenntnis statt Rechthaberei und Selbstdarstellung. Dann müssen unbequeme Fragen und Sichtweisen ernstgenommen und auf ihren Wahrheitsgehalt und ihren Umsetzbarkeit hin überprüft werden, statt mit Zahlenspielen Zweifel und Kritik abzuwimmeln.

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